(pcp-wm) Die letzte 40. Ausgabe dieses gerade bei den Sammlern der Briefmarken sog. A-B-C-Staaten (Argentinien, Brasilien, Chile) beliebten Katalogbandes erschien 2016/2017.

Damals mit einem Umfang von 1.088 Seiten und zum Preis von 84 Euro. Die Eckdaten der neuen 2020er-Ausgabe sind kaum verändert. Nun sind es 1.130 Seiten, also nur rund 50 Seiten mehr, die für die Neuheiten der letzten Jahre benötigt wurden. Der Preis beträgt nun 89 Euro. Gemäß Verlagsangaben ist es – nicht ganz verständlich – bei circa 17.000 Abbildungen und rund 67.000 Preisnotierungen geblieben.

Dennoch gibt es einen gravierenden – positiven! – Unterschied zwischen beiden Auflagen. Dieser bezieht sich auf das für den Druck verwendete bessere Papier, das gerade die Farbabbildungen der Marken deutlich optimaler wiedergibt. Zahlreiche frühere Schwarzweiß-Abbildungen – dies belegt das Beispiel Brasilien – wurden gegen Farbabbildungen ausgetauscht, wenngleich da immer noch wenig verständliche Lücken sind, selbst bei billigen Marken, die wohl jeder etwas fortgeschrittene Brasiliensammler der Redaktion zur Verfügung stellen könnte.

Es gab aber noch andere interessante Entwicklungen, wie die Redaktion wissen ließ. Ganz aktuell etwa bei Bolivien, wo es 2018 nach dem Konkurs und anschließender Neugründung der Postgesellschaft hochinteressante Handstempelaufdrucke gibt. Aus Guyana sind aus der Zeit um 1990 noch einige bisher nicht erfasste Aufdruckmarken bekannt geworden, die jetzt aufgenommen wurden. Bei Französisch-Guyana wurden die „France-Libre-Aufdrucke“ aus dem Zweiten Weltkriegs ergänzt. Das sind drei Beispiele aus der Vielzahl von Ergänzungen und Verbesserungen in dieser Neuauflage.

Auch bei den Bewertungen hat sich viel getan, Am auffälligsten ist sicher die Einführung von unterschiedlichen Bewertungen für klischeegestempelte Marken und postalisch verwendete Marken bei Guyana im Zeitraum von ungefähr 1987 bis 1993. Bei Brasilien sollte man sich besonders die personalisierbaren Briefmarken ansehen.

Was allerdings die Preisnotierungen für klassische Marken der im Katalog enthaltenen Länder angeht, so kam der Rezensent eher zum Eindruck, dass sich deren Notierung entweder gar nicht oder nur eher „kosmetisch“ verändert haben. Immerhin ist dies auch ein Zeichen für Stabilität, wenngleich der Blick auf Auktionszuschläge – z.B. für die Ausgaben Brasiliens von 1843–ca. 1880 – einen auch schnell lehren kann, dass zu Katalogpreisen doch große Differenzen zu finden sind. Unabhängig davon bietet der neue Hardcover-Katalog eine solide Orientierung und ist empfehlenswert.

AIJP
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