(pcp-wm) 1894 erschien im Verlag der Gebr. Senf ein Buch von Oskar Kausch: „Die Sprachwissenschaft in der Briefmarkenkunde“.

Dies war ein höchst ungewöhnliches Werk, weil es als erstes versuchte, die verschiedenen Sprachen der Welt, die sich auf Briefmarken wiederfinden, dem Sammler verständlicher zu machen. Übrigens: Das Buch erlebte drei Auflagen, war also sehr gefragt.

Nun, gut 125 Jahre später, legt ein kundiger Autor eine Anleitung zum Verständnis der unterschiedlichen Kalender vor. Den meisten von uns dürften Begriffe wie julianischer oder gregorianischer Kalender etwas sagen, zumal letzterer der in Europa verbreitete ist. Aber bereits bei dem julianischen Kalender, der noch bis 1915 in den osteuropäischen Ländern im Stempelbild verwendet wurde, beginnen erste Verständnis- und Umrechnungsprobleme. Was ein Rumi-Kalender ist, dürfte kaum einer wissen (Osmanisches Reich), von den diversen asiatischen Kalendern und vielen anderen ganz zu schweigen.

Werdermanns Verdienst ist es, diese alle ausführlich und reichlich illustriert zu behandeln. Er zeigt auf, wie diese Stempel aussehen, wie man sie lesen und umrechnen kann. Das ist perfekt – auch layouttechnisch – gemacht und damit erreicht diese Publikation ein Niveau, das fähig ist, künftig zu einer weiteren Standardbibel für Sammler zu werden.

Kurzinfo: Format DIN A5, 144 Seiten, zahlr. Abb., auch in Farbe, broschiert, Umschlag mit herausklappbaren Übersichten und Hilfstabellen, VP: 15 Euro (zzgl. 2 Euro Versandkosten). Bezug: Hans-Joachim Naumann, Grabbeweg 36 a, 59494 Soest, E-Mail: info@poststempelgilde.de

 

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