(rk/pcp) Die Post von Ost-Timor (Correios de Timor Leste/CTL) macht es den Sammlern nicht leicht. Zwar wurden seit der Unabhängigkeit im Jahr 2002 nur wenige Briefmarken herausgegeben

Der Kauf von Neuheiten oder Ersttagsbriefen gestaltet sich jedoch relativ schwierig. Offenbar wurde bisher kein philatelistischer Agent in Europa, Australien oder den USA gefunden, der Händler und Sammler zuverlässig beliefert. Vermutlich hat der Streit um die beiden „Afinsa-Marken“ 2002 die Arbeit der Philatelie-Abteilung nachhaltig beeinflusst. Deshalb ist man seitdem fast immer auf zufällige Angebote angewiesen. Selbst in Portugal ist die Suche in aller Regel ergebnislos, auf die Frage nach Beständen moderner Timor-Philatelie schütteln selbst bekannte Händler in Lissabon nur den Kopf.

Auch Informationen über Neuheiten sind vergleichsweise selten. So ist es kaum möglich, sich einen Überblick zu verschaffen. Es entsteht zeitweise der Eindruck, dass in Timor fast gänzlich auf Briefmarken verzichtet wird. Offenbar ist dies aber nicht der Fall: In den vergangenen Jahren wurden immer neue Ausgaben bekannt und im Internet vorgestellt. Vor allem australische Sammler stellten bei ihren Besuch in der neuen Hauptpost von Dili verwundert fest, was es in der dortigen Philatelie-Abteilung zu kaufen gab.
Bedarfspost aus Timor ist noch schwieriger zu beschaffen, Kontakte sind kaum möglich, Anfragen etwa bei staatlichen Einrichtungen bleiben unbeantwortet. Auch Händler im benachbarten Australien können nichts anbieten. Timor ist also ein besonderes Sammelgebiet, mehr philatelistische Werbung könnte dem Land sicher nicht schaden. Dies gilt auch wegen der Tatsache, dass es noch immer zahlreiche illegale Ausgaben gibt, die nicht von der Post in Auftrag gegeben wurden.

In dieser Broschüre werden alle Informationen zusammengefasst und ausgewertet, die in den vergangenen Jahren gefunden werden konnten. Ein Teil der Informationen ist in den zurückliegenden Jahren in den Mitteilungsblättern der Bundesarbeitsgemeinschaft Portugal und ehemalige Kolonien e.V. im Bund Deutscher Philatelisten e.V. erschienen.

Mit dieser Ausgabe setzt die Arbeitsgemeinschaft ihre im Jahr 2014 begonnene „Digitale Bibliothek“ fort. Damit sollen über eine Ausweitung des Literaturangebots neue Freunde für die verschiedenen Sammelgebiete angesprochen werden.

Als Erstausgabe erschien ein Heft mit dem Titel „Philatelie in Portugiesisch-Indien gegen Ende der portugiesischen Herrschaft 1961“. Im Jahr 2016 erschien eine Arbeit über die Philatelie von São Tomé e Príncipe des Zeitraums 1948 bis 1977. Alle Hefte können jederzeit kostenlos als pdf-Dateien von der ArGe Portugal per E-Mail über die Adresse reinhardkuechler@yahoo.de bezogen werden. Dort ist auch ein umfangreiches digitales Informationspaket über die ArGe zu beziehen.

AIJP
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