Die Auszeichnung erhält er aber nicht wegen der Quantität seiner Beiträge, sondern vor allem wegen der sorgfältigen Recherche und für die Hartnäckigkeit, mit der er Spuren verfolgt und damit Zusammenhänge aufdeckt, die anderen verborgen bleiben. In vielen Beiträgen hat er die postalischen Verhältnisse in seiner Heimat, der Wetterau durchleuchtet, aber auch Beziehungen bis nach Ägypten und Chile aufgedeckt. Dabei hat er stets das historische Umfeld mit betrachtet. Die Darstellung des Marsches des 8. Armeecorps im Krieg 1866 durch Vogelsberg und Wetterau, das anhand von Briefen und Postscheinen nachgezeichnet wurde, ist hierfür ein gutes Beispiel. Ein weiteres Hauptthema seines Interesses sind die Biographien früherer Philatelisten, die er aus Archiven und der Befragung von Nachkommen zusammenstellte und dabei häufig neue Aspekte entdeckte.
Die vielen schriftlichen Beiträge in der Vereinsschrift „Die Kunde“, hat er nicht nur verfasst, sondern auch das ganze Heft gesetzt. Als gelernter Schriftsetzer, dann bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zuständig für die redaktionelle Produktion, hat er ein geübtes Auge für den richtigen Umbruch einer Seite und ein waches Auge auf Fehler. Die von ihm verantworteten Ausgaben sind alle von hoher Qualität.
Bei all diesen publizistischen Aktivitäten hat er aber auch seine Sammlungen nicht aus den Augen verloren. So hat er vier Posthörner bei der „Postgeschichte live“ (dabei ein Goldenes) erreicht. Bei mehreren Rang 1-Ausstellungen gab es „Gold“ und „Großgold“. Bei der IBRA in Essen 2023 erhielt er Gold für seine Sammlung zum Kreis Nidda in der Wetterau.
Heinrich Mimberg hat durch seinen forschenden Zugang hervorragende Beiträge zu unterschiedlichen Bereichen der Philatelie geleistet. Dazu kommt sein Erfolg als Sammler und Aussteller. Er ist damit ein würdiger Preisträger der Baurat-Luce-Medaille.“

Foto: Verleihung der Baurat-Luce-Medaille, Prof. Dr. Hartmut Fuess mit Heinrich Mimberg (rechts) / Quelle: Verein für Briefmarkenkunde von 1878 e.V. Frankfurt am Main