Der schwergewichtige Band beginnt wie bei allen Edition d’Or-Bänden: mit einer beeindruckenden Biographie des 1945 in Tel-Aviv geborenen späteren Philanthropen und Philatelisten, dessen erfolgreiche Karriere es ihm ermöglichte, Wohlfahrtsorganisationen und andere Vorhaben zu unterstützen, aber auch neben der Philatelie sich der Kunst zu widmen. Er gilt als besonderer Freund der klassischen Musik, förderte die Israelische Oper und das Philharmonische Orchester, vergab zahllose Stipendien und so manches mehr.
Damit aber zum Buch und zum Inhalt des Exponates selbst. Nach der nur fünf Jahre andauernden Übergangsphase einer Thurn & Taxis Lehenspost erlangte das Großherzogtum Baden zum 2. August 1811 seine eigene Posthoheit. Diesem ersten Meilenstein folgte vierzig Jahre später der nächste entscheidende Schritt zur Erleichterung des Postverkehrs: zum 1. Mai 1851 trat das Großherzogtum Baden dem bahnbrechenden Bündnis des deutsch-österreichischen Postvereins bei. Dieses Schlüsseldatum entspricht gleichzeitig dem Erstausgabetag badischer Briefmarken.
Ziel dieses Exponates ist die Darstellung aller im Großherzogtum Baden emittierter Freimarken wie auch der Landpost-Portomarken während der Ausübung der eigenen Posthoheit zwischen dem 1. Mai 1851 und dem 31. Dezember 1871. Die Auswahl des philatelistischen Materials orientiert sich dabei an dem nach ästhetischen Erwägungen größtmöglichen Schwierigkeitsgrad.
Das Exponat beinhaltet Weltseltenheiten und wesentliche Schlüsselstücke wie den legendären Baden-Fehldruck, das Stockach-Provisorium, 12-Kreuzer-Landpost-Portomarken (inklusive einer Halbierung), Zwischenstegpaare, eine 12-Kreuzer-Ganzsache mit Zusatzfrankatur, größtmögliche Einheiten, höchste bekannte Frankaturen und einen „Dertingen“-Brief als Ikone badischer Abstempelungen zur Markenzeit.
Das übergeordnete Leitkriterium beim Sammlungsaufbau sind die jeweiligen Ausgaben in chronologischer Folge. Hierbei soll zunächst die jeweilige (Entstehungs-)Geschichte der Briefmarken und deren herstellungsbezogene Facetten behandelt werden. Zu deren Verwendung im in- und ausländischen Postverkehr finden sich detaillierte Erläuterungen zu den verschiedenen Portostufen und Bestellgeldvorschriften, zu postalischen Sonderdienstleistungen, zu Postformularen und zu den Leitwegen im Auslandsverkehr. Die Berücksichtigung außergewöhnlicher Frankaturen nach seltensten Destinationen in Europa (z.B. Gibraltar, Rumänien wie auch Norwegen) und Übersee (z.B. Tunesien, Madeira, Südafrika, Jerusalem, Niederländisch Indien per Overland Mail, Kuba, Brasilien und Uruguay wie auch Overland Mail nach der Westküste Nord- und Südamerikas …) sollen das Exponat abrunden. Bis dato nicht publizierte Ergebnisse einer Studie zu den Verwendungszeiträumen der Nummernstempelkombinationen dienen an exemplarischen Stellen der Darstellung neuester Forschungsergebnisse innerhalb eines altbekannten und nahezu vollständig erforschten Sammelgebietes.
Das Exponat gliedert sich wie folgt: 1. Einführung der Freimarken (1850/51); 2. Ziffernausgabe — erste Auflage (1851); 3. Ziffernausgabe — zweite Auflage (1851/52); 4. Ziffernausgabe — Farbänderungen (1853); 5. Ziffernausgabe — Farbänderungen (1858); 6. Wappenausgabe — linierter Grund gezähnt 13 1/2 (1860/61); 7. Wappenausgabe — weißer Grund gezähnt 13 1/2 (1862); 8. Wappenausgabe — linierter Grund gezähnt 10 (1862/63); 9. Landpost-Portomarken (1862); 10. Wappenausgabe — weißer Grund gezähnt 10 (1862/65); 11. „KR.“—Ausgabe (1868/71). Insgesamt kann sich der Leser an einem Grand-Prix-Exponat von 174 Seiten erfreuen, deren Seltenheiten durchgehend in deutscher Sprache ausführlich und detailliert beschrieben sind. Nicht nur für Baden-Sammler ist dieses Buch ein „Muss“, denn es zeigt, was dieses Sammelgebiet an Raritäten zu bieten hat.
Kurzinfo: Format 25,5 x 34 cm, 191 Seiten, Kunstdruckpapier, Abbildungen in Farbe, Hardcover mit goldener Titel- und Buchrückenprägung sowie zusätzlichem Schutzumschlag, Verkaufspreis: 79 Euro zuzüglich Versandspesen. Bezug: Heinrich Köhler Auktionshaus GmbH & Co. KG, Hasengartenstraße 25, 65189 Wiesbaden, Germany, FON +49 (0) 611 34 14 90, E-Mail: info@heinrich-koehler.de
