(wm-pcp) Etwas verblüfft betrachtet wohl so mancher das Titelbild der anstehenden 230. Versteigerung der Auktionsfirma Rauhut & Kruschel, die am 25. Januar 2025 in Mülheim an der Ruhr stattfinden wird. Denn dort ist die Rede von der „letzten Marke des III. Reiches“, der sogenannten „Siegesmarke“. Ein Blick in den MICHEL Spezial 2024 (Band I, S. 484) belehrt einen aber, das als letzte Marken des Dritten Reiches die MiNr. 909/910 vom 21. April 1945, also die SA- und SA-Wertzeichen, katalogisiert sind. Im Nachgang dazu werden noch zwei geplante, aber nicht mehr herausgegebene Wertzeichen unter der MiNr. X + XI (12 + 28 Pf. Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps <NSKK> sowie 12 + 28 Pf. Nationalsozialistisches Fliegerkorps <NSFK>) aufgeführt, jeweils mit dem Hinweis, dass diese von Vorlagekartons herrühren.

Harald Rauhut beschreibt sein Titelbild mit den Worten: „Die letzte Marke des Deutschen Reiches 1945, 12 + 38 Pfg. braunrot, sogenannte ‚Siegesmarke‘ mit Abbildung von Hitler neben einer JU 87, eines U-Bootes und dem ‚Tiger‘-Panzer, die zur Ausgabe nach dem Endsieg, und nach den NSFK- und NSKK-Marken geplant war. Aber nicht mehr realisiert wurde, als Einzelabzug des Entwerfers Milo Barnas im Stichtiefdruck, hergestellt für die Wiener Staatsdruckerei. Von dieser Marke sind lediglich zwei Essay-Einzelabzüge bekannt, das vorliegende wurde lt. Attest letztmalig in der 5. ÖPHILA-Auktion 1989 angeboten. Attest Soecknick ‚echt und einwandfrei‘. Eine der großen Seltenheiten des III. Reiches…“

Mit einem Ausruf von 8.000 Euro sind Interessenten dabei, wobei man vielleicht doch in Betracht ziehen sollte, dass der Begriff „Marke“ zu erweitern wäre in „Essay für eine geplante, aber nicht mehr erschienene Marke …!“ Denn die letzte „Marke“ (im Sinne eines gültigen Postwertzeichens) des Dritten Reiches ist diese von Rauhut benannte „Siegesmarke“ nicht.

AIJP
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