(wm-pcp) „Die BERNABA’25, die vom 14. bis 17. Mai in den BernExpo-Hallen stattfand, hat die Welt der Philatelie in einem neuen Glanz erstrahlen lassen. Mit über 220 Ausstellenden aus aller Welt, einer Vielzahl an einzigartigen Sammlungen und einem breiten Rahmenprogramm zog die nationale und multilaterale Briefmarkenausstellung viele Besucherinnen und Besucher an. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen des 175-jährigen Jubiläums der Schweizer Bundesbriefmarken. Besonders beeindruckend war die Präsentation der ersten eidgenössischen Marken aus dem Jahr 1850, die von Carl Durheim, dem Berner Lithografen, gedruckt wurden. Doch nicht nur die Vergangenheit wurde gefeiert – die BERNABA’25 zeigte auch, wie modern und lebendig das Hobby Briefmarkensammeln heute sein kann.“

So beschrieb der Schweiz. Pfadfinder-Philatelistenverein seine Eindrücke von dieser durchaus erlebenswerten Veranstaltung, einer Nationalen und Multilateralen Ausstellung, die er als „Fest der Philatelie“ betitelte und gleichzeitig als einen „Blick in die Zukunft des Briefmarkensammelns“ ansah. Damit dürfte der Verein auf das harmonische und attraktive Miteinander von jungen und älteren Sammlern angespielt haben, das in der EXPO-Halle zu erleben war. Dass diese Ausstellung professionell geplant war zeigte bereits der 164 Seiten starke Katalog im A4-Format, der bereits vier Wochen vor Beginn vorlag und von Jean-Paul Bach, dem bekannten Basler Berufsphilatelisten, ausgezeichnet realisiert worden war. Ebenso durchdacht und ansprechend war die Konzeption des Miteinanders von Ausstellungsrahmen, 29 Händler-, 7 Post-, 16 Vereins- und ArGe-Ständen. In der Mitte die Philatelie und rundherum das Angebot der Firmen, wobei auch hier einmal mehr der „Platzhirsch“ Corinphila mit einem Design-Stand die Blicke der Besucher auf sich lenkte, wohl letztlich vielleicht auch der südafrikanische Wein, der an allen Tagen dort zu verkosten war.

Besucher zog die bewachte Schatzkammer an – zuweilen gab es dort kleine Schlagen! –, in der ein Auszug der Briefmarkensammlung des britischen Königs Charles III. zu bewundern war. Literaturinteressierte fanden in einem aufwändig und stylisch möblierten Lesebereich die nötige Ruhe zum Genießen der reichlich präsentierten Literatur und Fachfragen konnten jederzeit an dem dort vor dem Eingang platzierten Stand der AIJP, dem Weltverband der Autoren und Journalisten in der Philatelie, geklärt werden. Man hatte aus den (sicherlich nicht beabsichtigten) Versäumnissen der HELVETIA 2022 in Lugano gelernt.

Das „Rahmenprogramm“ war reichlich, wobei optisch im Herzen der Veranstaltung acht sog. „Workshop-Posten“ die Blicke vieler auf sich zogen. Sei es beim Papierschöpfern oder der Lithographie-Praxis, bei Kalligrafie oder Ahnenforschung, der Rayon-Plattierung oder Briefmarkengestaltung und so manch anderen mehr. Acht Sonderausstellungen bereicherten die üppigen Facetten der Philatelie, die sich rund um das Jubiläum der Durheim-Ausgaben rankten und täglich gab es ein reichhaltiges Präsentations- und Vortragsprogramm. Hier stimmte nahezu alles, auch wenn es galt, so manchen Vortragsraum erst einmal zu finden. Letztlich gelang auch dies und nahezu alles andere auch. Selbst das Palmarès lag schon mehr als einen Tag vor dem Festabend aus und war wie der Katalog für alle Besucher kostenlos! Man stellte man sich schon die Frage, wann es das jemals gegeben hat.

Jean-Paul Bach daraufhin vom Verfasser befragt, meinte, danke einem großzügigen Forderungsbeitrag der Schweizer Stiftung für Philatelie – es war von einer halben Million Franken die Rede! – war auch dies möglich und der Präsident des Organisationskomitees, Jean-Pierre Senn (seine Familie arbeitete auch mit, Tochter Kimberley Senn hatte die BerNaba-Marken entworfen, Sohn Colin war für die Sonderausstellungen verantwortlich), hatte es gut verstanden, die besten der Besten mit im Team zu haben, u.a. den erfahrenen Kommissar Giovanni Balimann, den Jurypräsidenten Damian Läge, Jürg Roth, den Vertreter des Schweizer Verbandes und Barbara Scherrer, die für das Sekretariat und die PR-/Pressearbeit mitverantwortlich war. Überlassen wir das letzte Wort noch einmal dem Präsidenten des Schweizerischen Pfadfinder-Philatelistenvereins, der meinte:

„Für die Organisation solcher Ausstellungen sollten wir unbedingt auf die Expertise von Werbe- oder Marketingfachleuten sowie pädagogisch ausgebildeten Personen aus unseren eigenen Sammlervereinen zurückgreifen. Diese Fachleute bringen das notwendige Know-how mit und nicht nur die Sicht der Philatelievereine, um das Hobby für ein breiteres Publikum – insbesondere für junge Menschen oder angehende SammlerInnen – zugänglich und attraktiv zu machen. Nur so können wir die Ernte einer solchen Ausstellung nachhaltig sichern und die Begeisterung für die Philatelie auf eine breite Basis stellen. Die BERNABA’25 hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Philatelie weit mehr ist als ein Nischenhobby. Sie ist ein lebendiges Stück Kulturgeschichte, das Menschen aller Altersgruppen verbindet und inspiriert. Mit den richtigen Weichenstellungen kann die Welt der Briefmarken auch in Zukunft ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Begeisterung bleiben.“

Foto: Wolfgang Maassen

AIJP
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