(wm-pcp) Der frühere langjährige Präsident des Bundes Philatelistischer Prüfer e.V. (BPP) starb am 1. März 2025 nach längerem Leiden. Da die Beisetzung im engsten Familienkreis stattfand, wurde dies erst kürzlich bekannt. Für die deutsche Philatelie war Penning eine bedeutende Größe, nicht nur für den BPP, dem er seit 1981 angehörte, diesem von 1990–1999 als Schatzmeister und danach als Präsident bis 2011 vorstand. Er führte Verbände zusammen, klärte Probleme, wo immer sie auftauchten und scheute auch nicht davor zurück, einmal wenig populäre Entscheidungen zu treffen, wenn sie dem Ganzen nutzten. So führte er den BPP in eine Spitzenstellung, die kaum Vergleiche kannte.
Geboren wurde Penning am 16. April 1941 in Coburg. Von 1960 bis 1965 studierte er Wirtschaftswissenschaften an der Friedrich-Alexander Universität in Erlangen/Nürnberg und schloss dieses Studium als Dipl.-Volkswirt ab. 1969 folgte die Promotion ebendort zum Dr. rer. pol. Von 1984–2001 war er Vorstandssprecher der Volksbank Brühl-Erftstadt eG und ging am 1. Januar 2002 als Bankdirektor in den Ruhestand. Er engagierte sich auch außerhalb der Philatelie, denn von 1973 bis 2022 gehörte er als Vorsitzender dem Aufsichtsrat der Senioren-Wohnheim Brühl gGmbH an, in deren Senioren-Wohnheim er seine letzten Jahre – begleitet von seiner Frau Hiltraud P., geb. Hein – verlebte.
Penning war langjähriger Sammler und die Gebiete seiner Sammlungen spiegelten sich nahezu in seinen Mitgliedschaften, die an Zahl kaum zu übersehen ist. Mitglied des Consilium Philatelicum des BDPh war er seit 2011 und dem Weltverband der Autoren und Journalisten in der Philatelie (AIJP) gehörte er seit 2006 an, da er selbst auch vielfach als Autor und Publizist in Erscheinung trat. Erwähnt seien hier nur seine Buchveröffentlichungen: „Die Gebührenzettel von Freudenstadt“ (zusammen mit Dr. Hans Haferkamp), 1975); „Die Gebührenzettel von Titisee“ (zusammen mit Hartmut Arenz und Dr. Jürgen Spilker) im Handbuch und Katalog der Französischen Zone, 1990; „50 Jahre Bund Philatelistischer Prüfer 1958–2008“, Band 3 der Schriftenreihe des BPP, Brühl 2008 (zusammen mit Dr. Helmut Oechsner); „Die Gebührenzettel von Freudenstadt“, Band 6 der Schriftenreihe des BPP, 498 Seiten, Bornheim 2014.
Dr. Penning stellte keines seiner Markenexponate je öffentlich aus, zu wenig schien ihm das bei Ausstellungen gebotene Umfeld den ihm wichtig erscheinenden Fragen der Konservierung und des Schutzes von Briefmarken dafür geeignet. In der Literaturklasse einzelner Ausstellungen wurden aber seine Werke anerkannt (z.B. NAPOSTA 76 für „Die Gebührenzettel von Freudenstadt“: Silberbronze; ROSSICA 2014 für „Die Gebührenzettel von Freudenstadt“ Großgold).
Pennings Leistungen wurden von Vereinen und Verbänden vielfach honoriert. 1979 erhielt er die Kurt-Zirkenbach-Medaille der ArGe Loknot, 1996 die Baurat-Luce-Gedächtnis-Medaille des Vereins für Briefmarkenkunde 1878 e.V. Frankfurt a. M. 2008 wurde sein Buch über das Prüfwesen in Deutschland (Band 3 der BPP-Schriftenreihe) in Verbindung mit seinen wegweisenden Forschungsarbeiten, insbesondere der Nachkriegsphilatelie ab 1945, mit dem Sieger-Preis für philatelistische Literatur ausgezeichnet. 2011 folgte der Heinrich-Köhler-Preis für außerordentliche Verdienste um das Prüfwesen und im gleichen Jahr ernannte der Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels (APHV) Penning zu seinem Ehrenmitglied. Die Ehrenmedaille des BDPh wurde ihm 2012 zuteil, nachdem er bereits im Jahr zuvor ins Consilium Philatelicum berufen worden war. Am 28. November 2016 wurde ihm die Fritz-Heimbüchler-Medaille des Münchener Briefmarken-Club e.V. wegen seiner besonderen Verdienste um die Philatelie und das Prüfwesen verliehen.
Die Preußensammlung Pennings wurde 2008 vom Auktionshaus Dr. Derichs in Köln versteigert. Bei der 175. Dresdner Briefmarken-Auktion am 17.–18. Mai 2017 wurde seine „DDR-Dienstmarken-Sammlung“ verkauft. Dazu erschien ebenfalls ein Sonderkatalog.
In einer Todesanzeige im Schlossbote Werbekurier vom 28. März 2025 heißt es: „Wir sind sehr traurig, aber sehr dankbar, dass Du bei uns warst.“ Diesem Wort werden sich manche anschließen und das Mitgefühl vieler gilt seiner Frau und seinen Kindern – auch wenn sein Tod vielleicht eine Erlösung war.

Fotonachweis: Wilhelm van Loo (2006)